5. Tagesbericht
5.1 Tagesbericht vom 16.02.2009
Meine Überlegung mit dem Motorroller zu der Berghof AG zu fahren war wegen des Schneefalls nicht möglich. Also wurde ich von unserer Nachbarin um 8.10 Uhr gefahren, da bei unserem Auto die Batterie streikte. 8.15 Uhr erreichten wir die Harrestraße 1 und trotzdem bin ich frohen Mutes, bewaffnet mit meinen Sicherheitsschuhen, die ich mir selbst besorgt hatte, pünktlich um 8.20 Uhr zum ersten Arbeitstag erschienen.
Durch den Haupteingang gelangte ich an die Rezeption bei der ich von Frau Susanne Kimmerle begrüßt wurde. Schnell merkte ich, dass sich hier alle dutzen, was ich anfangs etwas seltsam fand, da ich viel jünger war als die Mitarbeiter.
Über die hausinterne Telefonanlage informierte sie Herrn Andreas Jaudas, meinen Ansprechpartner bei der Berghof AG während meiner Praktikumszeit, dass ich an der Rezeption auf ihn warten würde. Höflich begrüßte ich Herrn Jaudas mit einem Händedruck und stellte mich ihm noch mal kurz mit Namen vor.
Über einen kleinen Gang links neben dem Empfang begleitete ich Herrn Jaudas die Treppe herunter direkt in das Untergeschoß. Ich befand mich in einem ca. 100m² großen Raum. Dort standen 1 Stanzmaschinen ,1 Biegemaschine ,1 Schneidemaschine und 2 Maschinen um Motorenteile zu Testen. Ich bekam eine Informationsmappe in die Hand gedrückt und Herr Jaudas schickte mich zu Herrn Eren Büyükyazici welcher mit der Zusammensetzung von Computern beschäftigt war. Eren war einer von den 7 Mitarbeitern dieser Abteilung.
Bevor ich mich richtig vorstellen konnte, hatte ich schon 2m lange weiße Kabel in der Hand. Nach einem Gespräch mit Herrn Eren Büyükyazici, in dem ich mich ihm vorstellte, war ich dann auch schon mitten drin im Arbeitsleben. Die restlichen Mitarbeiter redeten mich gleich mit Max an, da sie meinen Namen in dem Gespräch mit Herrn Büyükyazici mitbekommen hatten. Nachdem er mich darauf aufmerksam machte die Kabel nicht durchzutrennen sondern nur abzuisolieren durfte ich gleich mithelfen für die Computer die benötigten Kabel zu bearbeiten, welche von ihm dann eingebaut wurden. Zum Abisolieren bekam ich eine ganz normale Schneidezange vorgelegt. Nein, hierfür wird keine Abisolierzange verwendet.
Nach einer Stunde bekam ich die Aufgabe die Drähte zu trennen. Um die Drähte befindet sich eine Metallisolierung, welche von mir mit einer Schneidezange entfern wurde.
Die zusammen gedrehten Drähte musste ich mit den Fingern auseinander ziehen.
Nach ca. 40 auseinandergezogenen Drähten später musste ich diese erst Mal zur Seite legen und hierfür ca. 7 cm lange sogenannte Schrumpfschläuche zurechtschneiden.
Nach einer halben Stunde war ich fertig und wurde von Herrn Büyükyazici zu Herrn Reinhold Schilling, einem kleineren Herrn mit Brille, geschickt. Hier konnte ich unter Beweis stellen, dass ich ganz geschickt mit dem Schraubenzieher umgehen konnte. Vor mir auf dem Tisch lagen getrennt eine Menge Kunststoffhalterungen und eine Menge Spulen. Um 18 Kunststoffhalterungen an den 18 Spulen an zu bringen benötigte ich pro Halterung 4 Schrauben. Es wurde mir nur gesagt, in Welche Richtung die Teile befestigt werden müssen, und dann hieß es mach mal.
Diese Arbeit war auch gleich erledigt. Schon wieder wurde ich von Herrn Büyükyazici gerufen. Nun durfte ich die zugeschnittenen Schrumpfschläuche auf die Kabel stecken und sie mit einem Heißluftföhn schrumpfen. Und schon war der Vormittag vorbei, den ich mit Arbeiten und Reden verbracht hatte, und wir machten eine 15 minütige Pause.
Es gibt keine Kantine hier, also auch kein warmes Essen. Doch es gab eine kleine Essecke in der Werkstatt, in die wir uns zurück zogen. Ich hatte einen Rucksack mit Vesper und Getränk dabei. Nach unserer kurzen Mittagspause wiederholte sich der Ablauf des Vormittags, mit dem kleinen „gravierenden“ Unterschied dass die Kabel und Schrumpfschläuche etwas dicker waren. Nach dem Anschrumpfen der Schrumpfschläuche war das Löten der Enden der Kabel eine abwechslungsreiche Erfahrung. Die Frage ob ich Löten könnte beantwortete ich mit ja. Und ohne mir vorher Anweisungen zu erteilen wurde mir der Lötkolben in die Hand gedrückt. Zwischendurch durfte ich mir die einzelnen Arbeitsplätze und dazugehörenden Maschinen etwas genauer ansehen. Herr Jaudas war die ganze Zeit mit anwesend.
Ohne die einzelnen Abteilungen oder die Räumlichkeiten richtig kennenzulernen, endete mein erster Praktikumstag um 16.30 Uhr.
5.2 Tagesbericht vom 17.02.2009
Heute Morgen wurde ich zu Herrn Reinhold Schilling geschickt, der mir sofort den Auftrag gab ein paar Spulen mit Kunststoffhalterungen zu versehen. Das dauere natürlich wieder einige Minuten bis ich alle 20 Kunststoffhalterungen auf den Spulen angebracht hatte. Danach begaben wir uns gemütlich um 9.00 Uhr zu unserer Essecke, wo wir unser Frühstück einnahmen.
Nach der 15 minütigen Pause nahm mich Herr Erich Holder, der auch schon etwas älter ist, aber immer einen witzigen Spruch parat hat , mit in das Gebäude Nr. 3 in dem uns schon eine große Aufgabe erwartete. Die Berghof AG ist in drei einzeln stehende Gebäude unterteilt. Im ersten Gebäude befindet sich die Verwaltung und Büros, im zweiten Gebäude befinden sich im Obergeschoß der IT Bereich und im Untergeschoß die Mechatroniker und Elektroniker, im dritten Gebäude findet man die Chemiker.
Dort mussten wir einige Treppen nach oben gehen, wo sich am anderen Ende eine Metalltür befand. Wir gingen hinein und ich war erstaunt was dort für eine riesige Maschine stand. Sie stellte aus zwei langen Papier ähnlichen Kunststoffstreifen mehrere Röhren her die dann in ein Becken gefüllt mit Glycerin deponiert wurden, um sie zu stabilisieren. Herr Erich Holder gab mir einen Zettel auf dem stand „Kabel 6m 7 X 0,75“ und sagte anschließend dass ich im das Kabel bringen sollte. Also lief ich wieder in das andere Gebäude zurück und fragte bei Herrn Schilling nach ob er so ein Kabel habe.
Er ging mit mir in das Lager und drückte mir eine 10 Kilo schwere Kabelrolle in die Hand. Ich bedankte mich und schleppte die Kabelrolle mühsam wieder zu Herrn Holder in das Gebäude Nr. 3. Ein Wagen für den Transport wäre nicht schlecht gewesen.
Herr Holder schnitt dann ein ca. 2m langes Stück ab und legte die Rolle auf die Seite.
Ich lernte von ihm wie man auf Kabel (Lizen) eine Hülse steckt und sie anschließend mit einer Zange zusammenpresst, um mehrere Kabel zu verbinden.
Um 12.00 Uhr gingen wir wieder zurück in das Gebäude Nr. 2 .
Dort durfte ich dann 4 Stunden lang Herrn Holder helfen den Sicherungskasten mit Erdungskabeln und Spulen zu versehen. Das durfte ich alles selbstständig anbringen.
Ich war fix und fertig als ich um 16.15 Uhr nach Hause ging. Meine Handinnenflächen waren rot und brannten ein bisschen von den Werkzeugen die ich den ganzen Tag über in den Händen hatte.
That`s live würde Erich Holder nun sagen.
5.3Tagesbericht 18.02.2009
Heute wurde ich um 8.00 Uhr von Herrn Büyükyazici begrüßt, der mir gleich mal die Aufgabe erteilte, 30 Kabel abzuisolieren und sie auf beiden Seiten mit Adernhülsen zu versehen, die dann mit einer Zange zusammengebogen werden müssen.
Nach dieser Aufgabe, die viel Muskelkraft in den Händen erfordert, wäre eine kleine Pause zum Entspannen der Hände nicht schlecht gewesen, doch daraus wurde nichts. Herr Holder nahm mich mit zu der Stanzmaschine an der ich erst einmal eine Tür vom Sicherungskasten mit Krepppapier abkleben durfte. Danach drehten wir die Tür um und versuchten sie unter die Stanzmaschine zu legen. Doch das ging wegen dem hohen Rahmen nicht. Deshalb schraubte ich den Rahmen ab und legte ihn auf die Seite. Danach musste ich die Tür richtig fest heben, dass sie nicht wegrutschen kann als die Maschine ein stück Metall aus dem unteren und oberen Ende der Tür zu stanzen begann. Nach dem Stanzen drehten wir wieder die Tür um und ich entfernte die Kreppstreifen von der Tür. Erich nahm einen Akkuschrauber und bohrte ein größeres Loch in die Mitte der Tür um den Hauptschalter zu installieren.
Ich schraubte die Leiste wieder an die Tür und Erich schliff die Kanten der Ausgestanzten Vierecke mit einer Feile ab, damit man sich nicht daran verletzen kann. Die Tür war soweit fertig. Erich ging nach hinten ins Lager und kam mit zwei weiteren Türen zu mir zurück. Nun wiederholten wir den Arbeitsvorgang der ersten Tür genau gleich bei den beiden anderen Türen. Als die anderen zwei Türen fertig waren, begann die Mittagspause. Nach der Mittagspause half ich Erich die zwei Sicherungskästen weiter zu Bauen. Ich verkabelte den Sicherungskasten mit den 30 Kabeln und stellte mir selber so ein Kabel her, durch das 600 Volt fließen können.
Ich beschloss genau so ein Stück Kabel als mein Werkstückchen zu machen.
Mein Werkstück :
=>Als erstes Schnitt ich mit einem Bolzenschneider ein ca. 15 cm
langes Kabel von einer Kabelrolle ab.
=>Ich isolierte die beiden Enden des Kabels mit einer Beißzange ab
und steckte auf jedes Ende eine Klammer.
=>Die Klammern bog ich mit einer Zange zusammen, die die
Klammern mit dem abisolierten Kabel verbinden, um so eine
bessere Leitfähigkeit zu erlangen.
=>Danach umwickelte ich die beiden Enden mit einem orangenen
Klebeband.
=>Solche Kabelkonstruktionen werden, natürlich in einer längeren
Ausführung hergestellt, um einen Schaden bei Blitzeinschlägen zu
verhindern.
Zum Schluss brachte ich den anderen Mitarbeitern noch einen Kaffee, und da wir heute sehr viel zu tun hatten, ging der Arbeitstag relativ schnell zu Ende.
Da ich um 8.00 Uhr angefangen hatte, war meine Arbeitszeit um 15.30Uhr zu Ende.
5.4Tagesbericht 19.02.2009
Heute begann mein Arbeittag schon um 8.15 Uhr. Ich habe den ganzen Tag an einer einzigen Aufgabe gearbeitet. Den ganzen Tag über baute ich in einen Sicherungskasten Kabel ein.
Dieser Sicherungskasten benötigt man um die Leistungskraft und Ausdauer von Motoren zu prüfen.
Um ca. 12.00 Uhr kam Herr Jaudas mit meinem Lehrer Herr Schunck, in die Abteilung. Herr Schunk stellte mir ein paar Fragen Bezüglich meines Praktikums un erkundigte sich bei Herrn Jaudas über meine Mitarbeit. Ich bestätigte ihm, dass mir das Praktikum sehr gefällt und ich sehr gut mitarbeite.
Nach 10 Minuten gingen Herr Jaudas und Herr Schunk wieder und ich fuhr fort mit meiner Arbeit fort.
Mein Tag endete um Punkt 16.00 Uhr.
5.5Tagesbericht 20.02.2009
Heute war der letzte Tag meines Praktikums ich durfte 3 cm dicke Kabel abisolieren die dann Herr Holder in den Schaltkasten einbaute. Nach der Mittagspause durfte ich in den obersten Stock zu Herr Maier, der in der Programmierung von Computern und anderen Maschinen zuständig war. Er zeigte mir, wie man eine Maschine programmiert.
Meine Aufgabe, war es einen Computer zu programmieren um die Geschwindigkeits-Formel eines Autos darstellen zu können.
=>Siehe Blätter Beschreibung einer Ausgeübten Tätigkeit als
Anhang. <=
Zwischendurch kam Herr Jaudas der mich dann um 16.00 Uhr zu sich bat um mir meine Bescheinigung für das Praktikum auszuhändigen.
Danach war ich ein wenig enttäuscht, dass das Praktikum schon vorbei war. Ich bedankte mich mit einigen selbst gemachten Schinken-Hörnchen die ich für die Mittagspause mitgebracht hatte.
Als Dank fuhr mich Herr Erich Holder nach Hause.
5.6 Meine Werkstücke
5.6.1 Das Verbindungskabel
Ziel: Kabelverbindungen mit Quetschverbindern herstellen.
=>Als erstes Schnitt ich mit einem Bolzenschneider ein ca. 15 cm
langes Kabel von einer Kabelrolle ab.
=>Ich isolierte die beiden Enden des Kabels mit einer Abisolierzange
ab und steckte auf jedes Ende eine Adernhülse. Aderendhülsen
verwendet man, um die abisolierten Enden von Leitungen zu
schützen, dass sie ohne Beschädigung der Einzeldrähte welche
leicht abknicken, in Klemmen angeschlossen werden können. Man
sollte den Innendurchmesser der Hülse möglichst klein wählen,
aber so groß, dass das Aufschieben auf die abisolierten Litzen
leicht geht. Die Adern sollen nicht verdrillt werden. Mit einer
speziellen Presszange, der Aderendhülsenzange, wird die Hülse
dann verpresst.Für einen zusätzlichen Knickschutz der
angeschlossenen Adern benutzte ich Adernhülsen mit
Schutzkragen (die farbigen im Bild).
Der konische Kragen erleichtert das Einführen des Litzenbündels in
die Hülse, andererseits auch das Einführen des behülsten Leiters in
die Klemme. Der Kragen verhindert also ein Verhaken der Kanten
von Klemmenisolation und Leiterisolation.
=>Ich bog die Adernhülsen mit einer sogenannten Crimpzange
zusammen, welche die Adernhülsen mit dem abisolierten Kabel
verbinden, um so eine bessere Leitfähigkeit zu erlangen.
=>Danach umwickelte ich die beiden Enden mit einem orangenen
Klebeband.
=>Solche Kabelkonstruktionen werden, natürlich in einer längeren
Ausführung hergestellt, um einen Schaden bei Blitzeinschlägen zu
verhindern.
5.6.2 Der Schrumpfschlauch
Ein Schrumpfschlauch ist ein Kunststoffschlauch, der sich unter Hitzeeinwirkung (meist durch Zuführung von Heißluft) stark zusammenzieht. Hierbei wird das vor dem Erhitzen in den Schlauch eingebrachte Produkt gegen seine Umgebung elektrisch isoliert und vor Beschädigungen geschützt.
Die hier für verwendeten Kunststoffe nennt man Thermoplaste.
Einsatzbereiche:
- die luft- und wasserdichte und damit korrosionsgeschütUmhüllung eines an einem Kabel befestigten Steckers oder die Wiederherstellung einer beschädigten Kabelisolierung.
- Bauteile von Schrumpfverbindungsmuffen (Isolierung und mechanischer Schutz)
- die Verpackung von Stückgut
- als Schrumpfkapsel über Weinflaschen, um den Korken zu schützen
- die Fixierung der Kabel auf einem Ferritring
- Bei der Herstellung von Akkupacks werden die einzelnen, vorher durch Löt- oder Schweißverbindungen elektrisch kontaktierten Zellen zu einem Pack zusammengeschrumpft.